Was unterscheidet die Maria Montessori Grundschule von Regelschulen?
Auch wir sind an die Lehrpläne und Richtlinien des Landes NRW gebunden. Der Weg diese Lernziele zu erreichen unterscheidet sich aber durch die angewandten Lernmethoden und -materialien. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten zur selben Zeit an unterschiedlichen Inhalten. Sie können Lernaktivitäten nach ihrem Interesse wählen, daneben gibt es aber auch ein Grundpensum an Pflichtaufgaben, die zu erfüllen sind. In differenzierenden Unterrichtsformen werden den Kindern Mitbestimmung bei der Arbeitswahl, Partnerwahl, Zeit- und Bewegungsfreiheit zugestanden. Ganzheitliches Lernen und eigenverantwortliches Arbeiten sind wesentliche Elemente der Montessori-Pädagogik und verlangen nach einem vielfältigen, anregenden und anspruchsvollen Angebot. Die Unterrichtsformen sind vielfältig: Freie Arbeit, Gruppenarbeit, Projektarbeit oder gebundener Unterricht. So kann sichergestellt werden, dass jedes Kind optimale Förderung erhält.
Was bedeutet Freie Arbeit? Können die Kinder dort machen, was sie wollen?
Die Freie Arbeit stellt das Herzstück unseres Schultages dar. Jedes Kind arbeitet individuell an unterschiedlichen Themen des Sprach- und Mathematikunterrichts oder plant eigene Projekte. Das Kind entscheidet, was es arbeitet, mit wem, wo und wie lange. Das Ziel der freien Arbeit ist selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten. Freiarbeit ist konzentrierte schulische Arbeit – nicht Beliebigkeit! Um frei entscheiden zu können, muss sich ein Kind sehr gut selbst einschätzen können. Für viele Kinder ist es ein langer Weg, bis sie gelernt haben, sich zu entscheiden, bei einer Arbeit zu bleiben und sie zu Ende zu bringen. Die Lehrer/innen (Lernbegleiter/innen) unterstützen die Kinder auf diesem Weg. Sie haben die Aufgabe das Kind zu beobachten, zu beraten und zu überprüfen. Dabei lässt sich schnell erkennen, wo die Vorlieben und Abneigungen, die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen liegen. In Lerngesprächen wird gemeinsam überlegt, welche Ziele als nächstes erreicht werden sollen, ob ein Bereich besonders geübt werden muss und welche Projekte besonders interessieren. Orientierung bietet den Kindern ihr eigenes Lernheft, in dem die Lernziele mit dem entsprechenden Material aufgelistet sind.
Gibt es feste Lernziele, die die Kinder erreichen sollen?
Inhaltlich orientiert sich unsere Schule an den Richtlinien des Landes NRW. Die Lerninhalte sind in sogenannten Lernheften zusammengefasst. Die von jedem Kind erarbeiteten Inhalte werden in die Lernlandkarte eingetragen und ermöglichen so jederzeit einen Einblick in den aktuellen Lernstand.
Warum gibt es keine Ziffernnoten?
In unserer Schule gibt es keine Noten und Zeugnisse, weil wir der Meinung sind, dass Noten nur beschränkt Auskunft über die erbrachten Leistungen geben und von der kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit ablenken, da nur noch die Bewertung selbst im Vordergrund steht. Eine Lernmotivation bauen sie nur selten auf.
Wie erfahre ich etwas über den Leistungsstand meines Kindes?
Aus den oben genannten Gründen wird die Entwicklung des Kindes in Klasse 1, 2 und 3 am Ende des Schuljahres, in Klasse 4 zum Halbjahr und Ende des Schuljahres in einem ausführlichen Entwicklungsbericht beschrieben. Besonderen Wert legen wir darauf, dass die Kinder zu einer realistischen Selbsteinschätzung finden. Mit den Kindern finden zudem regelmäßige Lerngespräche statt, wodurch individuelle Lernprozesse gezielt gefördert werden. Die vom Kind erarbeiteten Inhalte werden in der Lernlandkarte festgehalten und ermöglichen so jederzeit einen Einblick in den aktuellen Lernstand. Mit den Eltern jedes Kindes werden darüber hinaus mehrmals im Jahr Gespräche geführt.
Was versteht man unter Jahrgangsmischung?
In unseren Klassen lernen Kinder der 1. – 4. Klasse mit- und voneinander. Im Klassenraum sind Materialien zur Vermittlung von Lerninhalten der Jahrgangsstufen 1 bis 4 und darüber hinaus vorhanden. Durch die Individualisierung und Differenzierung besteht für jedes Kind die Möglichkeit, sich auf dem ihm entsprechenden Lernniveau zu bewegen. Rivalität und Konkurrenz untereinander wird reduziert und Toleranz gefördert. Jedes Kind kann sich in den verschiedenen Rollen des Jüngsten, des Mittleren und des Ältesten erleben. Die unterschiedlichen Lernstände bieten den Kindern eine Chance, Verantwortung füreinander zu übernehmen.
Können Eltern oder Interessierte hospitieren?
Wir freuen uns über das Interesse und bieten regelmäßig Hospitationstermine an. Im Herbst gibt es darüber hinaus ein Gläsernes Klassenzimmer, das Samstags stattfindet. Bitte erkundigen Sie sich telefonisch nach den aktuellen Terminen bei Frau Mindrup (Tel.: 02541/ 8012838).
Was geschieht nach der 4. Klasse? Sind Schwierigkeiten an der weiterführenden Schule zu erwarten?
Zum Halbjahr des 4. Schuljahres bekommen die Kinder eine Empfehlung für die weiterführende Schule. Nach dem Abschluss der Klasse 4 wechseln sie zur Gesamt-, Gemeinschafts-, Haupt-, Realschule oder zum Gymnasium. Spezielle Schwierigkeiten, die sich aus der besonderen pädagogischen Gestaltung der Montessorischule ergeben, sind nicht zu beobachten. Die Kinder haben ja nicht nur die vom Lehrplan geforderten, sondern darüber hinaus viele zusätzliche Kenntnisse erworben; sie sind mit vielen verschiedenen Unterrichtsformen vertraut; Lern- und Arbeitshaltung sind ausgebildet. Wohl können einige sensible Kinder Umstellungsschwierigkeiten haben, da sie die an der Grundschule gewohnte Atmosphäre des persönlichen Vertrauens zwischen Lehrern und Schülern wahrscheinlich nicht an jeder weiterführenden Schule in der gleichen Weise wieder finden werden, doch ist eine gute Grundlage in der Grundschule die beste Voraussetzung um an einer weiterführenden Schule erfolgreich sein zu können!
Eine Schule nur für Behinderte?
Die Montessori ist eine Schule für alle Kinder. Jedes Kind, ob nun hochbegabt, förderbedürftig oder einfach „ganz normal“, wird da abgeholt, wo es steht, und auf seinem individuellen Lernweg begleitet. Die verbreitete Meinung, die Montessori-Pädagogik sei nur etwas für behinderte Kinder, rührt daher, dass Maria Montessori tatsächlich zunächst mit behinderten Kindern gearbeitet hat. Später dehnte sie ihre Arbeit jedoch auf alle Kinder aus und stellte fest, dass überall der gleiche Grundsatz gilt: Jedes Kind trägt seinen eigenen Entwicklungsplan in sich und dem gilt es zu folgen. – Die Maria Montessori Grundschule wird sich nach Kräften bemühen, alle Kinder ins Schulleben zu integrieren. Gerade von der Vielfältigkeit und Andersartigkeit des Einzelnen lebt unsere Schule.
Wie groß sind die Klassen?
Die Klassenstärke beträgt 20 bis 25 Kinder.
Wer begleitet die Kinder?
Jeder Klasse wird von einem multiprofessionellem Team aus Grundschullehrerin, Förderlehrerin, päd. Fachkraft und Integrationshelferin begleitet. Darüber hinaus gibt es Fachlehrer im Bereich Sport und Religion.
Ist es möglich mein Kind auch als Quereinsteiger in das 2., 3. oder 4. Schuljahr einzuschulen?
Ein Quereinstieg ist immer dann möglich, wenn in einer unserer vier Klassen ein Platz frei ist. Wir nehmen bis zu 25 Schülerinnen und Schüler pro Klasse auf. Falls sie sich für einen Quereinstieg interessieren, melden Sie sich bei der Leitung der Schule.
Werden Kinder mit Behinderung oder besonderen Begabungen aufgenommen?
Die Maria Montessori Grundschule versteht sich als inklusiven Lern- und Lebensort. Grundsätzlich ist diese Frage also mit „Ja“ zu beantworten. Alle Kinder sollen ihren Platz an unserer Schule finden können. Natürlich achten wir dabei darauf, dass die Kinder sich bei uns auch wohlfühlen können. Pro Klasse nehmen wir 3-5 Kinder mit Förderbedarf auf.
Müssen wir für den Besuch der Schule etwas bezahlen?
Die Maria Montessori Grundschule ist eine gemäß dem elften Teil des Schulgesetzes NRW staatlich genehmigte Grundschule in freier Trägerschaft, die 2008 von Eltern gegründet wurde. Schulträger ist der Trägerverein Maria Montessori Grundschule e.V. Die Eltern der Schülerinnen und Schüler sind Mitglieder des Vereins. Sie zahlen einen monatlichen Elternbeitrag. Dieser bemisst sich nach dem Einkommen der Eltern.Die Beitragstabelle bekommen Sie in unserem Sekretariat.
Weitere Fragen beantwortet Ihnen gerne Frau Mindrup. (Tel.: 02541 8012838, E-Mail: schule@montessori-coe.de)
Wann und wo kann ich mich über das pädagogische Konzept näher informieren?
Ausführliche Informationsveranstaltungen werden jährlich im Mai und September angeboten. Außerdem besteht die Möglichkeit sich beim „gläsernen Klassenzimmer“, das einmal im Jahr stattfindet, einen eigenen Eindruck vom Lernalltag der Kinder zu verschaffen. Sie können unsere Schule auch im Rahmen einer Hospitation kennen lernen.
Wer ist mein Ansprechpartner?
Fragen zur pädagogischen Arbeit beantwortet die Schulleiterin Annette Bohmert (Tel: 02541 8012837 | E-Mail: a.bohmert@montessori-coe.de). Bei Fragen, die die Verwaltung betreffen, wenden Sie sich an die Geschäftsführerin Birgit Mindrup (Tel.: 02541 8012838 | E-Mail: schule@montessori-coe.de).
Was bringe ich am besten schon zum Anmeldegespräch mit?
Hier auf unserer Homepage finden sie das Anmeldeformular, das Sie bereits ausgefüllt mit zur Schule mitbringen können. Ebenso sind die Mitgliedsanträge für den Schulträger-Verein und den Förderverein zu finden. Zudem wäre es schön, wenn sie die Geburtsurkunde und ein recht aktuelles Passbild (oder ein Bild in Passbildgröße) Ihres Kindes mitbringen könnten.